Gesundheitsschäden durch Kohlekraftwerke
Statistisch gesehen sterben jährlich ca. 3000 Menschen vorzeitig an Gesundheitsschäden durch die Abgase und Feinstaub von Kohlekraftwerken. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Studie von Greenpeace hervor. Die größten Kohlekraftwerke sitzen in Brandenburg und NRW.
Die deutschen Kohlekraftwerke sind statistisch für mehr als 3000 vorzeitige gesundheitsbedingte Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Schuld seien Feinstaubpartikel und giftige Abgase aus deren Schornsteinen, teilte die Umweltschutzorganisation Greenpeace unter Berufung auf Untersuchungen von Experten der Universität Stuttgart mit. Durch eine erhöhte Inhalation von Feinstaub und Abgasen kommt es unter anderem zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie Atemwegserkrankungen.
Trotzdem boomen Braunkohle und Steinkohle für die Stromerzeugung in Deutschland seit 2009 kontinuierlich. Aber auch auf internationaler Ebene wird Kohle, so eine Prognose der Internationalen Energieagentur, in den kommenden Jahren zum Top Energielieferanten weltweit.
Für die statistische Zahl der Todesfälle wurde Anhand der Bevölkerungsdichte bestimmt, wie viele Menschen von den Umwelteinflüssen eines Kraftwerkes betroffen sind. Zusammen mit den Emissionsdaten der 67 leistungsfähigsten der 140 deutschen Kohlekraftwerke aus dem Europäischen Schadstofffreisetzungs- und Verbringungsregister für das Jahr 2010 wurden die Ergebnisse als „verlorene Lebensjahre durch frühzeitige Todesfälle“ und „verlorene Arbeitstage durch Erkrankung“ ermittelt. Die Stromerzeugung mittels Kohlekraftwerken kostet in Deutschland pro Jahr auf die Gesamtbevölkerung berechnet 33.000 Lebensjahre und 70.000 Arbeitstage.
Kraftwerksbetreiber wie der Energiekonzern Vattenfall bezeichneten die Studie und deren Schlussfolgerungen als grob irreführend. Die Luftqualität im Umfeld der eigenen Kraftwerke werde in der Gesamtschau „praktisch nicht oder nur unwesentlich“ durch deren Emissionen beeinflusst. Das zeigten auch die Überwachungsmessungen der Behörden.
Höchste Umweltbelastung durch die Verbrennung von Braunkohle
Besonders gravierend waren der Studie zufolge die gesundheitlichen Folgen der größten deutschen Braunkohlekraftwerke. Das von Vattenfall betriebene 3000-Megawatt-Kraftwerk Jänschwalde in Brandenburg, das Strom für 4,4 Millionen Menschen liefert, war demnach für 373 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Dem RWE-Kraftwerk Niederaußem in Nordrhein-Westfalen mit seinen rund 2800 Megawatt elektrischer Leistung wurden rechnerisch vorzeitige 269 Todesfälle zugeschrieben.
Was kann die Bevölkerung zur Senkung des Energieverbrauchs tun?
Die Anschaffung effizienter Elektrogeräte, wie zum Beispiel ein Kühlschrank der 24 Stunden am Tag Energie verbraucht, lässt nicht nur Ihre Energiekosten sinken. Energiesparlampen und LED Leuchten helfen dabei den Energiekonsum im Rahmen zu halten. Durch eine umweltbewusste Einstellung lässt sich hoffentlich möglichst bald, zusammen mit erneuerbaren Energien, das ein oder andere Kraftwerk abschalten.